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Autor: Michael Meisheit
Verlag: Heyne Verlag
Erschienen: 14. Juni 2021
Format: Taschenbuch
ISBN : 978-3-453-42448-7
Seitenzahl: 416 Seiten
(Tinas Rezension)
Inhalt:
Eine unschuldige Frau wird zur Gejagten
Das Jobangebot klingt zu gut, um wahr zu sein: Tina soll für ein paar Wochen in einer Wohnung in London ein unauffälliges Leben führen und wird dafür großzügig bezahlt. Einziger Haken: Sie darf während der gesamten Zeit keinen Kontakt zu ihrem jetzigen Leben haben. Keine Anrufe, keine Mails, kein Social Media. Tina lässt sich darauf ein. Und anfangs scheint auch alles ganz harmlos. Doch dann findet sie heraus, wofür sie eingesetzt wird. Plötzlich ist sie ganz allein in einer unbekannten Stadt. Gejagt von einem Feind, der kein Erbarmen kennt. Und er hat seine Augen überall …
Meinung:
Nachdem ich im letzten Jahr schon Wir sehen Dich sterben von Michael Meisheit gelesen und geliebt habe, habe ich mich tierisch auf seinen neuen Thriller gefreut und war mehr als glücklich, ihn dann endlich in den Händen zu halten. Ich muss aber sagen, dass ich doch etwas anderes erwartet habe und mit einer Thematik nicht so viel anfangen konnte.
Tina nimmt nach einem Trauerfall in ihrer Familie das dubiose Angebot an, in London für einige Zeit in einer Penthouse Wohnung zu leben. Einzige Bedingung ist, dass sie keinen Kontakt zu ihrem bisherigen Leben haben darf – für diesen „Job“ erhält sie nach Abschluss eine riesige Summe Geld.
Dass dies kein legaler Job ist, kann Tina sich schon denken, trotzdem nimmt sie das Angebot nach einer kurzen Bedenkzeit an und steht schon bald vor der Erkenntnis, dass dieser Fehler wohl oder übel ihren Tod bedeuten könnte.
Zum einen spricht mich die Thematik des Buchs sehr an, es geht um die totale Überwachung und was man mit den Kameras, die zur Verkehrsüberwachung oder auch dem Einbruchschutz dienen, noch anstellen kann – vor allem, wenn dies weiterentwickelt wird und mit Hilfe von Gesichtserkennung die Wege eines Verdächtigen komplett aufgezeigt werden – und Michael Meisheit zeigt anschaulich auf, was passiert, wenn dies in falsche Hände gerät und / oder gehackt wird.
Zum anderen geht es hier auch um Clans und die Clankriminalität, was leider so gar nicht in den Bereich fällt, welcher mich interessiert.
Als Leser erlebte ich die Handlung aus verschiedenen Sichtweisen: Nael, auf der Seite der Polizei – Tina als Opfer und Gejagte, außerdem liest man auch aus der Perspektive des Hackers, der für den Clan arbeitet und selbst schnell bemerkt, dass auch er ganz einfach zum Opfer werden kann. Das Setting ist auf drei verschiedene Länder und Orte aufgeteilt, und durch die ständig wechselnden Perspektiven und Orte raste ich als Leser regelrecht durch die Geschichte. Das liegt auch am Schreibstil des Autors, dieser ist wahnsinnig bildhaft und detailliert; ich fühlte mich wie mittendrin, auch wenn durch die Thematik manchmal das Interesse eher abflaute, hat mich dieser Schreibstil doch sehr an die Geschichte gefesselt.
Tina als Protagonistin fand ich überzeugend und authentisch, auch wenn ihre Flucht manchmal etwas zu einfach schien; an einigen Stellen waren mir die Wendungen etwas zu vorhersehbar und Konflikte wurden nach meinem Gefühl einfach zu leicht gelöst; auch die anderen Charaktere gefielen mir sehr gut, bis auf die Clanmitglieder – diese waren teilweise irgendwie klischeebehaftet in ihren Ausführungen und Handlungen, gerade zum Ende hin. Trotzdem habe ich mich gut unterhalten gefühlt.
Fazit:
Trotz einiger Kritikpunkte fand ich WATCH recht spannend und unterhaltsam. Der Schreibstil des Autors gefiel mir wieder sehr gut und ließ mich nicht los, auch wenn ich durch die Thematik teilweise mit Längen zu kämpfen hatte; Michael Meisheits Schreibstil ist für mich einfach wahnsinnig gut. Die Charaktere sind toll gezeichnet, das Setting so wie auch die Sichtweise wechseln sich in den kurzen Kapiteln ab und man kann der fesselnden Erzählung gut folgen. Mir wurden trotz der kleinen, erwähnten Längen spannende und actionreiche Lesestunden beschert. Ich gebe 4 / 5 Sterne.