TinaA2B/ Oktober 8, 2022/ Rezensionen, Tinas Rezension/ 0Kommentare

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Autor: Charlotte Richter
Verlag: Arena Verlag
Erschienen: 15. September 2022
Format: gebunden / Hardcover
ISBN: 978-3-492-60271-6
Seitenzahl: 448

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(Tinas Rezension)

Inhalt

Fesselnde Dystopie, in der die Welt in zwei unversöhnliche Lager geteilt ist, ab 14 Jahren

Noch vor wenigen Monaten gehörte Kara zu denen, die nach der Ansteckung mit Morbus Shade in besinnungslosem Wahn ihre Mitmenschen angegriffen und eine völlig zerstörte Welt zurückgelassen haben. Nun ist die Bevölkerung in die zwei Lager der Infizierten und der Gesunden aufgeteilt und es scheint unmöglich, die Seiten zu wechseln.

Fast unmöglich. Denn mithilfe ihrer Familie gelingt es Kara, sich als gesund auszugeben, und nach Hause zurückzukehren. Ein Medikament hält die Infektion, die noch immer in ihr lauert, in Schach. Doch die Medizin wird bald aufgebraucht sein und dann wird Kara wieder zum aggressiven Monster werden. Ihr unaussprechliches Geheimnis lastet schwer auf ihrer Seele. Nur wenn sie mit Adrian zusammen ist, gelingt es ihr, die Vergangenheit kurz zu vergessen. Doch obwohl sie sich immer mehr zu ihm hingezogen fühlt, darf sie sich ihm niemals anvertrauen. Weil Adrian fast seine gesamte Familie durch den Ausbruch von Morbus Shade verloren hat, ist er wild entschlossen, alle Infizierten zu bekämpfen. Und das ist noch nicht die ganze Wahrheit. Denn Kara hat etwas getan, das sie selbst sich niemals verzeihen wird – und das ihre Liebe für immer zerstören würde.

Meinung

Als ich das Buch zum ersten Mal gesehen habe, habe ich mich sofort in die Farben des Covers verliebt. Und dann dieser Klappentext über diese dystopische Welt und Morbus Shade – ein Virus, das die Menschen in unberechenbare Zombieverschnitte verwandelt.

Erzählt wird die Handlung aus der Sicht von Kara – sie ist eine Infizierte, hat es aber mit Hilfe eines neuentwickelten Medikaments geschafft, das Virus in „Schlaf“ zu versetzen. Die Geschichte spielt im Jahr 2037, in einer Zeit, als die Menschen das Corona Virus endlich hinter sich gelassen haben. Aber dieses neue Virus „Morbus Shade“ hat einen Großteil der Menschheit vernichtet – die Gesellschaft ist gespalten und die meisten haben Angst, auch wenn die Infizierten mit dem Medikament als gesellschaftlich wiederhergestellt gelten, werden sie von anderen weiterhin für Monster gehalten. Denn einmal getriggert werden sie im aktiven Modus zu mordlustigen Bestien. Für die infizierten ist es deshalb nirgends sicher und nur durch das Einwirken ihrer Mutter, kann Kara wieder in ein normales Leben zurückkehren – so normal wie es jedenfalls geht, die meisten Städte sind zerstört und es herrscht Endzeitstimmung. Als sie Adrian kennenlernt und seine Einstellung zu den Infizierten erfährt, merkt Kara, wie schwer ein „normales“ Leben für sie werden wird.

Ob das Virus nun realistisch ist oder nicht, sei mal dahingestellt, immerhin befinden wir uns hier in einer fiktiven Geschichte und da gibt es dieses Virus nun Mal. Sehr authentisch beschreibt die Autorin die verschiedenen Lager, zB die Menschen, die die Infizierten auch nach der Fast-Heilung für Monster halten und finden, dass sie für ihre Taten weggesperrt gehören. Sie wollen, dass sie ihre Schuld am Tod von Familienangehörigen eingestehen, obwohl dieses Virus den eigentlichen Menschen ausschaltet und die Infizierten dadurch nur von eigenartigen Trieben gesteuert werden.

Man erfährt dies alles meist durch Karas Sicht, aber nach bzw. vor jedem Kapitel gibt es einen Einblick in die Gedanken der anderen Charaktere. Hier erfährt man als Leser die Gedanken zu einigen Szenen oder auch der Gesamtsituation mit den Infizierten.

Die Haupthandlung fand ich genial und absolut mitreißend, das Zwischenmenschliche bei Kara und Adrian kam für mich aber etwas zu kurz, da fehlte mir etwas. Was mich aber nicht weiter gestört hat, denn für meinen Geschmack kam die Geschichte auch ohne Liebesgeschichte aus, gerade weil man die Verbundenheit zwischen Kara und ihren Freundinnen so absolut gespürt hat. Ein Charakter, der mir gut in Erinnerung geblieben ist, ist Mike – Karas Sozialarbeiter, der ihr während des Krankenhausaufenthaltes zugeteilt wurde und der von Anfang an seine klare Meinung von den Infizierten hatte und diese auch immer wieder gezeigt hat. Er macht während der Geschichte eine Entwicklung durch, die mir wirklich gut gefallen hat.

Den Schreibstil fand ich richtig gut, er ließ sich flüssig lesen, so dass ich das Buch nie aus der Hand legen wollte.

Fazit

Tolle Idee, geniale Umsetzung und ein mitreißender Schreibstil, der mir tolle Lesestunden beschert hat. Die Liebesgeschichte hat mich nicht wirklich berührt, dafür aber das Zwischenmenschliche zwischen Kara und ihren Freundinnen. Die düstere Atmosphäre und die menschlichen Abgründe hat die Autorin für mich sehr authentisch eingefangen. Ich kann das Buch nur empfehlen und gebe 4,5 Sterne, 5 auf allen gängigen Portalen.

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