Rezension: Der Knochenwald | Christina Henry

TinaA2B/ Oktober 13, 2023/ Rezensionen, Tinas Rezension/ 0Kommentare

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Inhalt

Eine verschneite Berghütte, Schreie im Wald und mehr als ein Monster: Der neue Horror-Roman von Christina Henry!

Die junge Mattie lebt mit ihrem Ehemann William allein in einer entlegenen Berghütte. Er ist ein gewalttätiger Mensch, den Mattie niemals verärgern darf. Doch als Mattie im Wald die verstümmelte Leiche eines Fuchses entdeckt, weiß sie, dass die Eheleute nicht alleine in der Wildnis sind. Wer – oder was – stößt jene seltsamen Schreie in der Nacht aus? Wessen krallenbewehrte Fußabdrücke sind im Schnee um die Hütte zu sehen? Als drei Fremde auf dem Berggipfel auftauchen und im Wald nach einer geheimnisvollen Kreatur suchen, weiß Mattie, dass die Neuankömmlinge William verärgern werden. Und wenn William wütend ist, passieren wahrlich schreckliche Dinge …

Meinung

Nachdem mich die Leseprobe von Der Knochenwald in Der Geisterbaum sehr angesprochen hat, konnte ich es kaum erwarten, das Buch endlich komplett zu lesen.

Mattie lebt mit ihrem Mann abgeschieden auf einem Berg in der Wildnis, sie darf sich nur in einem kleinen Radius von ihrer Hütte entfernen und auch sonst hält ihr Mann William sie an der kurzen Leine. Er entscheidet, wie ihr Tagesablauf aussieht und gibt ihr vor, wann sie zu reden hat. Sobald sie sich nicht an seine Regeln hält und auch nur leicht abweicht, wird sie mit Prügel bestraft. Als sie einen zerfetzten Fuchskadaver findet und plötzlich fremde in den einsamen Bergen auftauchen, weiß Mattie, dass etwas schreckliches passieren wird und dass William anscheinend nicht das einzige Monster ist…

Christina Henry hat es perfekt geschafft, Matties Wesen und ihre Unterwürfigkeit ihrem Mann gegenüber zu beschreiben, und auch ihre Entwicklung hat sie wahnsinnig gut dargestellt. Denn Mattie ist das Opfer von extremer häuslicher Gewalt und es steckt einfach noch so viel mehr dahinter, was ich aber hier nicht verraten kann. Ihre Geschichte ist einfach so krass und ich saß zwischendurch mit offenem Mund da, wenn weitere Teile davon enthüllt wurden. Auch wenn William ein fieser und brutaler…äh Zeitgenosse ist, finde ich ihn richtig gut charakterisiert und ich hätte ihm sehr gern öfter seine eigene Behandlung zuteil werden lassen.

Der Schreibstil der Autorin ist gewohnt atmosphärisch und baut die düstere Stimmung perfekt auf, die für die Story so wichtig ist. Da man Mattie zwar in der dritten Person folgt, aber alle ihre Gedanken und Gefühle dem Leser offenbart werden, kann man ihre Entwicklung sehr gut nachvollziehen und allmählich zeigt sich, was in ihr steckt.

Neben den beiden sind alle anderen Charaktere etwas blass, passen aber perfekt zur und in die Handlung.

Was mich mal wieder etwas gestört hat, war das typische offene Ende, es gibt keine Erklärung und auch sonst fehlen viele Informationen, wovon mich eine am meisten interessiert hätte.

Fazit

Christina Henry hat hier ein wahnsinnig gutes Buch erschaffen, bei dem aber vieles am Ende offen bleibt. Trotzdem war es ein absolutes Lesevergnügen mit einer düsteren Atmosphäre, einer leidenden Protagonistin, die über sich hinaus wächst und einer absolut packenden Handlung!