TinaA2B/ Dezember 28, 2024/ Rezensionen, Tinas Rezension/ 0Kommentare

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Autorin: Genoveva Dimova
Übersetzung: Andrea Wandel und Wieland Freund
Verlag: Hobbit Presse Klett-Cotta
Erschienen: 19. Oktober 2024
Format: gebunden mit Schutzumschlag
ISBN: 978-3-608-96608-4
Seitenzahl: 464 Seiten

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Inhalt

Als Hexe hat Kosara viel Übung im Kampf gegen die gefährlichen Fabelwesen, die in jeder Neujahrsnacht über ihre Stadt herfallen. Es gibt nur ein Monster, das Kosara nicht besiegen kann: den Zmey, bekannt als Zar der Monster, dem sie als einzige je entkommen ist. Sie hat ihn einmal zu oft gereizt, und nun beginnt er sie zu jagen…

Nachdem Kosara ihren Hexenschatten – die Quelle ihrer Kräfte – kurz vor Mitternacht fast beim Kartenspiel an einen Fremden verloren hat, wird ihr klar, dass der Zmey sie verfolgt. Nun besteht ihre einzige Hoffnung darin, ihren Schatten gegen eine illegale Passage über die Mauer zur Nachbarstadt zu tauschen, wohin ihr die Monster nicht folgen können. Das Leben im sicheren Belograd wäre schön, doch Kosara entwickelt schon bald eine oft tödliche Krankheit, die schattenlose Hexen heimsucht. Nur die Rückgewinnung ihrer Magie kann sie heilen. Um ihren Schatten aufzuspüren, muss sie sich mit einem verdächtig aufrechten Ermittler zusammentun. Noch schlimmer als die Zusammenarbeit mit der Polizei ist – und alle Hinweise legen das nahe – dass Kosaras rettende Magie sich nun in den Händen des Zmey selbst befindet.

Meinung

In Tage einer Hexe entführt uns Genoveva Dimova in die düstere Welt von Chernograd, einer Stadt, die in der Neujahrsnacht von gefährlichen Monstern heimgesucht wird. Hier lebt und arbeitet die Hexe Kosara. Chernograd ist durch eine magische Mauer von der Außenwelt und von der Nachbarstadt Belograd abgeschnitten, die so farbenfroh und fröhlich ist und vor allem gänzlich unberührt vom jährlichen Horror, was Kosaras Heimatstadt noch düsterer erscheinen lässt.

Die Geschichte beginnt mitten im Chaos der Neujahrsnacht, wodurch die dunkle, trostlose Atmosphäre Chernograds sofort greifbar wird. Detailliert und bildhaft beschreibt die Autorin die unheimlichen Wesen, die die Stadt heimsuchen. Dass die Monster durch die osteuropäischen Legenden inspiriert wurden, bot für mich eine Abwechslung abseits der bekannten Kreaturen wie Vampire und Werwölfe. Besonders der Zmey, das mächtigste Monster, sticht heraus – ein Wesen, das toxische Beziehungen und Abhängigkeiten liebt und damit eher auf erschreckend menschliche Weise bedrohlich wirkt.

Kosara, die auf der Flucht vor diesem mächtigen Gegner einen verzweifelten Pakt eingeht und ihren Hexenschatten – und damit ihre Macht – opfert, merkt schnell, dass sie die falsche Wahl getroffen hat und macht sich auf, ihren Schatten wieder zubekommen. Diese Entscheidung treibt die Handlung an, die nicht nur spannend ist, sondern auch eine feine Prise Humor mit sich bringt – besonders die Dialoge zwischen Kosara und dem Polizisten Asen. Sie sind stellenweise echt witzig und lockern die düstere Atmosphäre auf.

Die Figuren sind lebendig und vielschichtig. Kosara ist keine typische Heldin, sondern eine Protagonistin mit Fehlern und einer bewegten Vergangenheit, was sie besonders authentisch macht, genau so wie auch Polizist Asen. Auch die Nebenfiguren überzeugen durch ihre Tiefe und sind nicht bloß Statisten, sondern vollwertige Charaktere, die die Dynamik der Geschichte noch weiter voranbringen.

Ein Highlight des Buchs ist für mich das Glossar am Ende, das nicht nur die Monster beschreibt, sondern auch im Stil des Buchs als Hexenleitfaden des „Bundes der Hexen und Hexenmeister von Chernograd“ gehalten ist.

Fazit

Mit Tage einer Hexe hat Genoveva Dimova ein geniales Debüt geschaffen, das eine düstere Atmosphäre, sowie eine spannende Handlung und kreative Ideen miteinander verbindet. Die Monster aus den osteuropäischen Mythen verleihen der Geschichte einen erfrischenden Touch, während die authentischen Charaktere die Erzählung lebendig machen. Trotz der düsteren Themen lockert ein wenig Humor die Handlung auf. Absolut lesenswert!

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