TinaA2B/ Januar 5, 2025/ Rezensionen, Tinas Rezension/ 0Kommentare

Werbung: Danke an den Verlag und NetGalley Deutschland für die Bereitstellung

Autorin: Tríona Walsh
Übersetzung: Birgit Schmitz
Verlag: Fischer ebooks
Erschienen: 1. November 2024
Format: ebook
ISBN: 978-3-10-491809-9
Seitenzahl: 320 Seiten

Verlagseite | Amazon

Inhalt

Ein Herrenhaus mitten im Wald. Ein unerwarteter Gast. Ein Wochenende, das zum Albtraum wird.

Nach sechs Monaten Abwesenheit lernt Lizzie endlich George, den neuen Ehemann ihrer Mutter, kennen. Um die Hochzeit nachzufeiern, fährt die Familie für ein Wochenende nach Westirland in Georges Haus. Statt des erwarteten kleinen Cottages stellt sich dieses als riesiges, etwas verfallenes Herrenhaus heraus. Es liegt mitten in einem dunklen Wald, und selbst die Zufahrt ist so zugewachsen, dass es nur mit einem längeren Fußmarsch erreicht werden kann.

Doch dann findet noch jemand den Weg durch den Wald – und dieser Gast wird nicht einfach wieder weggehen. Ein albtraumhaftes Wochenende beginnt, während dem ein Geheimnis nach dem anderen ans Licht kommt. Und danach ist nichts mehr so, wie es vorher war.

Meinung

Schon das Cover von Nachtwald zog mich mit seinen kräftigen Farben an – es passt perfekt zur geheimnisvollen Atmosphäre des Buches. Der Klappentext macht neugierig und verspricht eine packende Geschichte, die irgendwo zwischen Spannung und familiärer Wiederannäherung spielt.

Den Einstieg ins Buch fand ich sehr gelungen: Die Autorin führte mich schnell in die Handlung ein und erzählt in einem leicht lesbaren, flüssigen Schreibstil. Die Umgebung, das Haus und das gesamte Setting werden so lebendig geschildert, dass ich mich fast fühlte, als wäre ich selbst vor Ort gewesen. Besonders gut gefallen hat mir der Aufbau des Spannungsbogens – zumindest bis zu einem gewissen Punkt.

Erzählt wird die Geschichte aus der Perspektive von Lizzie, die gerade einen Alkoholentzug hinter sich hat und vorsichtig versucht, die zerrüttete Beziehung zu ihrer Mutter und ihrem Bruder zu reparieren. Dieser Ausgangspunkt ist wirklich gut gewählt, um sowohl emotionale Tiefe als auch die Spannung aufzubauen. Tríona Walsh gelingt es zunächst, Lizzies innere Zerrissenheit und die angespannte, misstrauische Stimmung in der Familie packend darzustellen. Das vorsichtige Annähern der Charaktere wirkte auf mich sehr authentisch.

Doch leider verlor die Geschichte ab einem gewissen Punkt für mich ihre Glaubwürdigkeit. Ein ungebetener, plötzlich auftauchender Besucher hat seinen Auftritt, doch anstatt die Spannung weiter zu steigern, wirkt alles ab da zunehmend konstruiert und überladen. Die Figuren, die zu Beginn noch lebendig erschienen, verhalten sich plötzlich seltsam und unrealistisch, was die emotionale Tiefe wieder verschwinden ließ. Lizzie bleibt zwar halbwegs nachvollziehbar, doch die Handlungen der anderen Charaktere erschienen mir wie aus einem Drehbuch, das abgearbeitet wird und deren Handlungen wirkten ziemlich unwirklich.

Die Wendungen werden immer seltsamer und passten für mich einfach nicht mehr zur anfänglich so starken Handlung. Das Ende hat mich enttäuscht, da es für mich weder einen passenden Abschluss bietet noch den versprochenen Thrill liefert, sondern genau so konstruiert wirkt, wie alles davor.

Fazit:
Nachtwald überzeugte mich durch einen starken Anfang, leider zerfällt die Handlung im weiteren Verlauf aufgrund der unrealistischen Entwicklungen und emotionslosen Beschreibungen. Wer auf der Suche nach einem echten Thriller ist, wird hier vielleicht enttäuscht werden. Aber: Der Schreibstil der Autorin ist angenehm und macht das Buch zu einer kurzweiligen, wenn auch nicht vollkommen überzeugenden Lektüre. Ich denke, es ist empfehlenswert für Leser*innen, die eine leichte Spannungsgeschichte suchen.

Hinterlasse einen Kommentar

Deine E-Mail-Adresse wird nicht veröffentlicht. Erforderliche Felder sind mit * markiert

*
*