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Autorin: Laure Eve
Übersetzung: Charlotte Lungstrass-Kapfer
Verlag: blanvalet
Erschienen: 22. Mai 2024
Format: Paperback
ISBN: 978-3-7341-6318-0
Seitenzahl 560 Seiten
Inhalt
Camelot als Gotham City, Motorräder statt Schlachtrösser: So haben Sie die Artus-Sage noch nie gelesen!
Sie glauben, alles über die Artus-Sage zu wissen? Dann kennen Sie die Neon Knights noch nicht! In dieser düsteren Roman-Dilogie nehmen die Ritter nicht etwa an der Tafelrunde Platz, sondern ringen als geltungssüchtige Celebrities in Fernsehkämpfen um Ruhm, Reichtum und Gerechtigkeit. Allen voran die junge Red, die sich nichts sehnlicher wünscht, in die Riege der Ritter aufgenommen zu werden – um endlich Rache an dem Mann zu nehmen, der vor so vielen Jahren ihr Leben zerstört hat …

Meinung
Neuerzählungen oder Adaptionen von bekannten Sagen oder auch Märchen mag ich persönlich ja total gern, und gerade die Artus Saga hat so viel Potetial dafür, deswegen war ich wahnsinnig gespannt auf dieses Buch.
In einem alternativen London, das unter der Herrschaft des Königs steht, reiten die Ritter nicht auf Pferden, sondern auf Motorrädern durch die Straßen. In dieser Welt gibt es auch magiebegabte Menschen, die als Gottgleiche bezeichnet werden. Obwohl sie von vielen normalen Menschen neidisch beäugt werden, werden sie gleichzeitig gefürchtet. Daher müssen sie sich in einem bestimmten Alter registrieren, um unter Kontrolle gehalten zu werden.
Die Geschichte folgt zwei Hauptsträngen. Im ersten Strang begleitet der Leser Art auf seinem Weg, König zu werden. Im zweiten Strang lernt man Red kennen, die einen geheimnisvollen Plan verfolgt, dessen Details erst am Ende enthüllt werden. Beide Handlungsstränge werden in Rückblenden erzählt, was die Handlung etwas verwirrend erscheinen lässt. Kapitelüberschriften wie „10 Jahre zuvor“ oder „Eine Woche zuvor“ machten es mir persönlich schwer, den Überblick zu behalten.
Art wurde für mich schnell zu einem liebenswerten Charakter. Er hat tolle Ansichten und wirkt wie ein ruhiger Charakter mit dem Herz am rechten Fleck. Red hingegen blieb für mich schwer zugänglich, da sie vieles im Dunkeln lässt und der allwissende Erzähler absichtlich wenig über sie preisgibt. Ich persönlich mochte sie nicht, bin jedoch gespannt, wie sie sich im nächsten Teil entwickeln wird.
Durch die Erzählung in der dritten Person blieb die Handlung oft etwas nüchtern. Es fühlte sich an, als würde ich einen Tatsachenbericht lesen, der die Geschehnisse nur beschreibt. Auch wenn Gefühle manchmal vermittelt wurden, kam es mir so vor, als hielte die Geschichte mich auf Abstand.
Trotzdem hat mir das Buch gut gefallen, was ich anfangs nicht gedacht hätte. Es hat aufgrund der Erzählweise und der Zeitsprünge ein wenig gedauert, bis ich mich darauf einlassen konnte. Die Charaktere waren sympathisch und ihre Dynamik untereinander stimmte. Auch die Idee der Ritterschaft, der Monarchie und die des alternativen Londons fand ich hervorragend.
Das Ende war zwar passend zur Geschichte, gefiel mir aber nicht. Ich hoffe, ich werde im zweiten Teil überrascht und freue mich sehr auf die Fortsetzung.
Fazit
Das Buch bietet eine spannende Neuerzählung der Artus-Saga in einem alternativen London. Die Geschichte folgt zwei Hauptsträngen und wird in Rückblenden erzählt. Obwohl die Erzählweise nüchtern und beschreibend wirkt, fand ich die Charaktere trotzdem sympathisch und die Idee des Buchs wirklich faszinierend. Insgesamt hat mir das Buch gut gefallen.
PS: Ich hatte in einer Rezension gelesen, dass es zu viele Neopronomen für non-binäre Personen gab, das kann ich so nicht bestätigen. Die Autorin hat sich hier für eine Art entschieden und diese in ihrem Buch benutzt.