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Autorin: Christina Henry
Übersetzung: Sigrun Zühlke
Verlag: penhaligon
Erschienen: 25. September 2024
Format: Hardcover
ISBN: 978-3-7645-3319-9
Seitenzahl: 384 Seiten
Inhalt
Harry Adams liebt Horrorfilme, daher ist es kein Zufall, dass die junge Mutter den Job als Haushaltshilfe für den berühmten Filmregisseur Javier Castillo annimmt. Dessen gruselige Villa ist von oben bis unten mit furchterregenden Requisiten und Kostümen vollgestopft – und Javier legt höchsten Wert auf Diskretion. Doch dann hört Harry Geräusche hinter einer verschlossenen Tür. Geräusche, die wie eine menschliche Stimme klingen, die um Hilfe ruft …
Meinung
Nach dem letzten Buch von Christina Henry konnte ich es kaum erwarten, Das flüsternde Haus in die Hände zu bekommen. Klappentext und Leseprobe klangen vielversprechend und ließen auf eine packende Spukhausgeschichte hoffen – inklusive gruseliger Filmrequisiten und dunkler Geheimnisse.
Die Protagonistin Harry (eigentlich Harriet, aber sie kürzt ihren verhassten Namen ab) lebt zusammen mit ihrem 14-jährigen Sohn und arbeitet im Haus des bekannten Horrorfilm-Regisseurs Javier Castillo. Der Job ist mühsam, sie muss sich an viele Vorgaben des Regisseurs halten, aber da er sehr bedacht darauf ist, dass er unerkannt bleibt, ist der Job auch sicher. Harry ist dringend auf das Einkommen angewiesen, um sich und ihren Sohn über Wasser zu halten. Besonders für Harry als Horrorfilmfan ist der Job reizvoll, da sie in Javiers Haus auch die Zimmer mit den unheimlichen Kostümen, Filmpostern und anderen Requisiten aus seinen Filmen betreten darf.
Leider bleibt das Buch hinter seinen vielversprechenden Ansätzen zurück. Die Charaktere wirkten für mich farblos und blass – keiner sticht wirklich heraus, und die Handlung verliert sich zunehmend in langen Passagen über Harrys Lebensumstände. Die gruselige Atmosphäre, die ich erwartet hatte, tritt nur gelegentlich und eher beiläufig auf, fast versteckt in Nebensätzen. Das machte das Leseerlebnis überraschend langatmig und ließ die Spukhaus-Elemente eher wie eine Randnotiz erscheinen.
Natürlich ist es ein Buch von Christina Henry, und so hoffte ich bis zum Ende auf eine überraschende Wendung, die dem Ganzen doch noch den erhofften Nervenkitzel verleihen würde. Doch die Auflösung blieb zwar logisch, aber unspektakulär und wenig fesselnd. Trotz des gewohnt flüssigen Schreibstils fehlte mir hier das gewisse Etwas, das eine Horror-Geschichte von einer bloßen Erzählung über den Alltag abheben sollte.
Insgesamt ist Das flüsternde Haus eine tolle Idee, die für mich leider in einer eher drögen Umsetzung verpufft. Wer eine kleines Alltagsdrama sucht, könnte hier fündig werden – wer jedoch auf echten Spukhaus-Grusel hofft, wird möglicherweise enttäuscht.
Fazit
Das flüsternde Haus von Christina Henry bietet eine spannende Grundidee, verfehlt jedoch den erwarteten Horror. Statt gruseliger Spukhaus-Atmosphäre überwiegt ein Alltagsdrama mit blassen Charakteren. Leider also etwas enttäuschend, da ich auf düsteren Nervenkitzel gehofft hatte.