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Autorin: Lucia Herbst
Verlag: Piper
Erschienen: 12. September 2024
Format: ebook
EAN: 978-3-492-50820-9
Seitenzahl: ca. 364 Seiten
Eine Münchner Influencerin lernt in der Märchenwelt, dass Schönheit Definitionssache ist. Urban Fantasy Adaption von „Die Schöne und das Biest“
Für die Münchner Influencerin Rosalie bricht die Welt zusammen, als ihr Freund ihr während eines versehentlichen Live-Streams Oberflächlichkeit vorwirft und sie sich deswegen im Streit von ihm trennt. Im folgenden Shitstorm wünscht Rosalie sich nur noch weg und wacht plötzlich in ihrem Lieblingsmärchen „Die Schöne und das Biest“ auf. Sie beschließt, sich eine neue Existenz im Märchenreich aufzubauen. Doch nicht sie schreibt hier die Regeln, und bei den unerwarteten Schönheitsidealen erweist es sich schwieriger als gedacht, sich einen Märchenprinzen zu angeln.

Meinung
Der Klappentext fasst das Ganze schon gut zusammen, so dass ich hier nicht weiter ausholen will. Jedenfalls habe ich mich ziemlich gefreut, endlich wieder in die Märchenwelt der Autorin einzutauchen und wie immer, wurden meine Erwartungen nicht enttäuscht.
Protagonistin Rosalie wirkt zu Beginn alles andere als sympathisch, ihre Welt ist geprägt von Oberflächlichkeiten, was sie für mich schwer zugänglich machte. Doch im Verlauf der Geschichte zeigt sich deutlich, dass sie das Herz am rechten Fleck hat und auch wie sie sich entwickelt, denn nach und nach beginnt sie, ihre Einstellung zu hinterfragen. Diese Veränderung geschieht langsam, aber sie ist für mich spürbar und glaubwürdig dargestellt.
Wie immer sind alle Charaktere liebevoll und detailreich gezeichnet, sodass sie lebendig werden und ich einfach gern in ihre Welt eintauchte. Ein echter Pluspunkt sind die tierischen Sidekicks: Sie bringen unglaublich viel Leben, Witz und Dynamik in die Geschichte und machen die märchenhafte Welt noch greifbarer.
Wie schon in Teil eins der Reihe, gelingt es Lucia Herbst, ernste Themen anzusprechen, ohne dass die Handlung an Leichtigkeit verliert. Ihr Stil bleibt unbeschwert, herzlich und angenehm locker – genau die richtige Mischung für diese Märchenadaption. Man kann die Handlung einfach genießen und sich in der stimmungsvollen Märchenwelt verlieren – und / oder beim Lesen zusätzlich die tieferen Botschaften auf sich wirken lassen.
Auch das Ende hat mich wieder sehr überzeugt: Es gibt einen interessanten Showdown und dieser bringt einige unerwartete Wendungen mit sich, die auch liebgewonnene Charaktere aus Band 1 zurückkehren lassen.
Fazit
Mirror – Schön wie Rosen ist so ein zauberhafter zweiter Band, der Spaß macht, tiefgründig aber auch kurzweilig ist. Mit einer (absichtlich) unsympathischen, aber entwicklungsfähigen Protagonistin und einem lockeren, lebendigen Erzählstil ist es eine Geschichte, die man sowohl leicht genießen als auch nachdenklich betrachten kann. Ich lieb’s sehr!