Rezension: Children of Blood and Bone (1) - Goldener Zorn | Tomi Adeyemi 

TinaA2B/ April 18, 2025/ Rezensionen, Tinas Rezension/ 0Kommentare

Werbung: Herzlichen Dank an den Verlag und NetGalley Deutschland für die Bereitstellung.

Inhalt

Sie töteten meine Mutter.
Sie raubten uns die Magie.
Sie zwangen uns in den Staub.
Jetzt erheben wir uns.

Zélies Welt war einst voller Magie. Flammentänzer spielten mit dem Feuer, Geistwandler schufen schillernde Träume, und Seelenfänger wie Zélies Mutter wachten über Leben und Tod. Bis zu der Nacht, als ihre Kräfte versiegten und der machthungrige König von Orïsha jeden einzelnen Magier töten ließ. Die Blutnacht beraubte Zélie ihrer Mutter und nahm einem ganzen Volk die Hoffnung.

Jetzt hat Zélie eine einzige Chance, die Magie nach Orïsha zurückzuholen. Ihre Mission führt sie über dunkle Pfade, wo rachedurstige Geister lauern, und durch glühende Wüsten, die ihr alles abverlangen. Dabei muss sie ihren Feinden immer einen Schritt voraus sein. Besonders dem Kronprinzen, der mit allen Mitteln verhindern will, dass die Magie je wieder zurückkehrt …

Meinung

Zélie lebt in Orïsha, einem Land, in dem die Magie einst allgegenwärtig war – bis sie in einer grausamen Nacht ausgelöscht wurde. Ihre Mutter wurde wie viele andere Maji getötet und ein ganzes Volk verlor seine Hoffnung. Doch nun bekommt Zélie die Chance, das Gleichgewicht wiederherzustellen und die Magie nach Orïsha zurückzubringen. Sie trifft auf eine Verbündete – mit ihr und Zélies Bruder macht sie sich auf den Weg; und vor allem mit der Hilfe alter Mächte und gegen einen Kronprinzen, der alles daran setzt, die Rückkehr der Magie zu verhindern.

Dieses Buch hat mich von der ersten bis zur letzten Seite in seinen Bann gezogen – und ich habe es mit einem Kloß im Hals und einer Gänsehaut beendet (und dann musste ich direkt Band 2 lesen).
Tomi Adeyemi entführte mich in eine Welt, die so lebendig, intensiv und atmosphärisch ist, dass ich glaubte, selbst durch Orïsha zu wandern.
Ihr Schreibstil ist eindringlich und bildhaft, manchmal rau, manchmal zart – aber immer voller Kraft und Leidenschaft. Sie malt mit Worten Bilder, die mir komplett unter die Haut gingen, und schafft eine Stimmung, die mich nicht mehr losließ.

Die Charaktere sind das Herzstück der Geschichte: Zélie, wild, wütend, verletzlich und stark – ein Sturm aus Emotionen. Amari, deren Entwicklung zu beobachten einfach mitreißend ist. Und Tzain, der mit seiner ruhigen Stärke beeindruckt. Sie sind keine klassischen Held*innen – sie sind echt, sie zweifeln, scheitern, stehen wieder auf und kämpfen. Und gerade das macht sie so authentisch. Zélie, Amari und Tzain haben sich tief in mein Herz geschlichen – mit all ihren Stärken, Fehlern und ihrer Entwicklung – auch wenn ich Zélie machmal gern hätte schütteln wollen. Aber nicht nur diese drei sind mir so ans Herz gewachsen, dass ich sie am liebsten nicht gehen lassen würde, sondern auch viele andere der Nebencharaktere.

Was mich besonders fasziniert hat, ist das Magiesystem – originell, tief verwurzelt in der Kultur der Maji, mit klaren Regeln und spürbarer Bedeutung. Magie ist hier nicht einfach ein Mittel zum Zweck, sondern vor allem Glaube an die Götter, Identität und Geschichte.
Auch gesellschaftlich hat das Buch Tiefe: Themen wie Unterdrückung, Verlust, Glaube, Gerechtigkeit und Widerstand werden nicht nur angerissen, sondern durchlebt – auch das Thema Gewalt gehört dazu: Die Maji werden nicht nur unterdrückt und gehasst – sie werden wie Menschen zweiter Klasse behandelt, misshandelt und getötet.

Am Ende blieb ich dankbar für diese Geschichte und traurig, sie schon verlassen zu müssen, zurück.
Ein mitreißender Auftakt, der mich vollkommen überzeugt hat. Ich musste auch direkt mit Band 2 weitermachen, doch davon berichte ich dann in der nächsten Rezension.

Fazit
Dieser erste Band der Children of Blood and Bone Trilogie ist nicht einfach nur ein Fantasyroman – es ist eine Geschichte voller Kraft, Emotionen und Bedeutung. Tomi Adeyemi gelingt es, mit einer einzigartigen Welt, tiefgründigen Figuren und einem bildstarken Stil eine Geschichte zu erzählen, die unterhält, berührt, fassungslos macht und zum Nachdenken anregt. Für mich ein absolutes Highlight – eindrucksvoll, wichtig und unvergesslich. Absolute Hochachtung und eine eindringliche Leseempfehlung.